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Walter Ballhause

Walter Ballhause

Walter Ballhause (*1911; †1991)


1911 in Hameln in ärmliche Verhältnisse hineingeboren, wurde Walter Ballhause bereits als Jugendlicher in der Arbeiterbewegung aktiv. Schon früh entwickelte er außerdem eine Leidenschaft für die Fotografie, deren technische Seite er während seiner Lehre im metallographischen Labor des Hannoveraner Betriebes Hanomag kennenlernte. In Hannover entstand in den Jahren 1930–1933 dann auch Ballhauses fotografisches Hauptwerk: In prägnanten, ungeschönten Bildern dokumentierte er das Elend und die Armut der Stadt während des Übergangs von der Weimarer Republik zum Nationalsozialismus. In den Folgejahren stand er stets unter Beobachtung der Gestapo, zweimal wurde er gar wegen »linker Betätigung« festgenommen, zuerst in Hannover, dann in Straßberg bei Plauen, wo er seit 1941 lebte. Nach seiner Befreiung durch die Amerikaner 1945 wurde er zunächst als kommissarischer Bürgermeister von Straßberg eingesetzt. 1954 zog er mit Frau und Sohn nach Plauen, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1991 lebte. Seine Fotos, die zahlreiche Hausdurchsuchungen durch die Gestapo überstanden, wurden ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entstehung wiederentdeckt und brachten ihrem Schöpfer späte erste Anerkennung: 1988 wurde Ballhause in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen und konnte seine Bilder u. a. in New York ausstellen. Bei zu Klampen veröffentlichte er »Harte Zeiten« (2016).